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  • AutorenbildIsabelle

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Wann ist es eigentlich Zeit, mit den Gartenarbeiten zu beginnen? Ganz einfach - jetzt!

Klar, Februar ist schon noch recht früh in einem Gartenjahr. Aber der Garten kennt keinen Kalender und es ist ihm wohl egal, ob es Februar oder März ist - er beginnt seinen Jahreslauf einfach, wenn es Zeit ist. Und die ist gekommen, wenn die Sonne den Boden wärmt, wenn die Tage länger werden und die Insekten ihre Arbeit aufnehmen.


Heute habe ich den ersten Schmetterling und die ersten Bienen im Garten angetroffen. Es ist immer wieder wunderbar, wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht und zu neuem Leben erweckt wird. Unsere Laufenten spüren den Wechsel bereits seit einigen Wochen und sind wieder ganztägig damit beschäftigt, in der Erde zu wühlen - was oft dazu führt, dass sie einen riesigen Klumpen Erde auf ihren Schnäbeln durch die Gegend tragen! Im Gemüsegarten sind sie jetzt - einmal mehr - meine besten Helfer.


Was kann man denn nun eigentlich schon im Garten tun? Da gibt es vor allem drei Dinge:


Aufräumen, aufräumen, aufräumen!

Der Naturgarten blieb über den Winter unaufgeräumt. Pflanzstengel blieben stehen, welkes Gemüse lag auf den Beeten, eine dicke Laub-Mulchschicht und Äste hielten den Boden unter der Schnee- und Kältedecke ein wenig warm und verhinderten vor allem ein Ausschwemmen der Nährstoffe. Nun, sobald es wärmer wird, werden die Beete von der Mulchschicht befreit, damit sie sich an der Sonne aufwärmen können und belüftet werden. Altes Mulchmaterial und Gartenabfälle wandern auf den Kompost, Äste und Schnittgut der Bäume und Sträucher, welche bereits im Januar geschnitten wurden, werden zu einer Totholz-Hecke aufgeschichtet (damit ist das Winterquartier für viele Tiere für die nächste Kältesaison bereits vorbereitet). Alte Rankhilfen werden abgebaut und versorgt.


Und ausserdem...

Was mir natürlich immer unter den Nägeln brennt - ich möchte endlich wieder säen und in der Erde wühlen. Die Pflanzen haben ihren natürlich Rhythmus und es bringt nichts, sie zu früh zu säen. Sie würden kaum oder nur kümmerlich wachsen. Bereits Ende Januar aber werde ich mit einer ersten Anzucht-Möglichkeit beglückt: Auberginen brauchen sehr lange, bis sie keimen. Damit sie im Mai genügend gross und stark für die Pflanzung im Garten sind, ziehe ich sie ab Ende Januar im Haus vor. Die Samen beziehe ich jeweils bereits im Winter (mit Vorliebe von Zollinger oder Sativa) oder verwende selbst gewonnenes Saatgut vom letzten Gartenjahr.



Im Februar folgt die Aussaat von Peperoni und ab Ende Monat die von Tomatillos (Bergauberginen) und den ersten Tomatensorten. Bewährt hat sich bei mir die Methode, die Aussaat mit einer Klarsichtfolie oder einem Plastiksack abzudecken, damit die Erde nicht austrocknet. Gesät wird in Multitopfplatten, in Eierkartons, in halbierte WC-Rollen oder in Tontöpfchen. Dieses Jahr habe ich auch den Versuch gemacht, die Samen direkt in feuchtes Vermiculit (Tonmineral, welches hervorragend Feuchtigkeit speichert) in Weckgläser zu geben - hat wunderbar geklappt!


Die Töpfe müssen an einem sehr warmen Ort stehen. Sobald die ersten Samen keimen, die Folie entfernen und die Erde feucht halten, bis alle Samen gekeimt sind. Die Pflanzen brauchen nun sehr viel Licht, damit sie nicht zu schnell zu lang werden. Am besten würde man sie nun an einen kühlen aber sehr hellen Ort stellen - z.B. in ein Gewächshaus. Leider habe ich aber keines... so bleiben die Pflanzen eben im Haus am Fenster.


In einem Frühbeet können Ende Februar auch bereits erste Salate, Radieschen, Kohlrabi vorgezogen werden, wenn das Wetter so gut mitspielt, wie in diesem Jahr. Sind diese Sorten einmal gekeimt, sind sie ziemlich robust und könnten bei einem Kälteeinbruch mit einem Vlies geschützt überleben. In meinem Hochbeet habe ich ausserdem Kresse gesät, es beschert mir rasch erstes Grün aus dem Garten.


Zu den robusten Pflanzen gehören auch Puffbohnen und Spinat. Beides habe ich bereits diese Woche ins Beet gesät und werde es in den Frostnächten noch mit Vlies abdecken. Entscheidend ist, dass das Gartenbeet vor der Saat trocken und etwas erwärmt ist. Nach einer aussergewöhnlichen Föhnwoche mit Temperaturen bis 20 Grad (und jeder Menge Saharastaub in der Luft) war dies in diesem Jahr der Fall.


Besonders freue ich mich jedes Jahr auf die Gartenplanung. Ich beginne damit im Winter, lasse es dann wieder ruhen und stelle den Gartenplan erst fertig, wenn ich den Garten aufräume und so wieder ein Gefühl für die verschiedenen Bereiche im Garten bekomme. Oft kommen mir da nochmals neue Ideen, welche ich einfliessen lassen kann.


Dieses Jahr ist unser Gemeinschaftsgarten komplett belegt und zusätzlich bieten wir das Bioterra-Projekt Gartenkind an. Dadurch haben sich die Flächen für Gemeinschaftsbeete verringert, und ich musste neue Bereiche schaffen. Zwei Mistbeete sind entstanden, auf welchen wir unsere Starkzehrer wie Auberginen und Kürbisse oder Zucchini pflanzen können. Auch die Stangenbohnen werden dort integriert.


Eine Feuerstelle wird gemütliches Beisammensein ermöglichen und für die vielen Kinder, die dieses Jahr im Dorfgarten aktiv sind, einen Znüni- oder Zvieriplatz bieten. Blumen und Kräuter werden noch mehr Farbe in den Garten bringen. Neben Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren werden dieses Jahr Heidelbeeren in unserem Garten wachsen.


Natürlich gibt es auch dieses Jahr wieder eine ToDo Liste, von der wir wahrscheinlich auch dieses Jahr wieder nicht alles umsetzen werden - dafür anderes, an das wir im Moment noch gar nicht denken. So soll es sein - lebendig und unkompliziert.







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