"And into the forest I go
to loose my mind and find my soul." (John Muir)
Inspiriert von einem berührenden und unglaublich lehrreichen Weiterbildungs-Lehrgang am Österreichischen Waldgarteninstitut in Wels bin ich um einige Erfahrungen und viele Ideen reicher zurück gekehrt. Schon länger beschäftige ich mich mit Permakultur, nun konnte ich während zwei Wochen eintauchen, einen Ort erleben, an dem Permakultur sehr bodenständig, praktisch und authentisch gelebt wird und mich mit Gleichgesinnten austauschen. Ein essbarer Waldgarten ist ein geschlossenes Ökosystem, welches dem Menschen nach dem Vorbild der Natur eine Fülle an Nahrungsmitteln zur Verfügung stellt, ohne der Natur mehr zu nehmen, als zurück zu geben. Dabei nährt der Waldgarten nicht nur den Körper - sondern auch den Geist, mit seiner Schönheit und Ruhe - und den Verstand, mit der Herausforderung, ihn zu gestalten und nur regulierend einzugreifen, wo es nötig ist.
Dankbar für diese Erfahrung habe ich auch unseren Garten nochmals mit wacheren Augen gesehen, und gestaunt: Das Paradies ist überall!
Wenn ich heute durch unseren Dorfgarten streiche, blüht es auch hier in allen Farben und es grünt in Fülle. Der feuchte Sommer hat uns dieses Jahr zwar nicht viele Badetage beschert, der Natur dafür ein dichtes Blattwerk aus Gemüsepflanzen, Blumen und Kräutern aller Art - "Un"-kräuter inklusive - geschenkt. Wir wurden mit einer reichen Ernte beschenkt und werden es noch. Immer noch reifen Zucchinis, Tomaten, Peperoni, Auberginen, Salate, Mangold, Palm- und Federkohl und allerlei anderes Gemüse. Trotz einiger kranken Kartoffelpflanzen durften wir letzte Woche doch noch einige Kilos Kartoffeln mit stattlicher Grösse ausgraben - wer hätte das gedacht?
Unsere Gartenkinder staunten nicht schlecht, was sich innert 6 Wochen in ihren Beeten getan hat. Ein regelrechter Urwald erwartete die Kinder nach den Sommerferien. Mit grossem Einsatz gingen wir darin auf die Suche nach Gemüse, fanden sogar mehr als erwartet und so durften die Kinder neben Karotten, Bohnen, Gurken und Zwiebeln auch eine Fülle an Samen und Blumen ernten. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass ein dicht bedeckter Boden sehr ertragreich und widerstandsfähig ist. Der Boden war unter der grünen Decke schön locker und krümelig und unsere Folgesaat nach der Rodung des Urwaldes ging sofort auf und bedeckt nun die Beete erneut. Das Ausgraben der Kartoffeln war für die Kids wie immer ein Highlight - die Kartoffelgräber fanden den Schatz und teilten ihn ehr und redlich untereinander auf.
Mit dem Einzug des Herbstes im Garten bleibt uns wieder mehr Zeit, die Ernte zu verarbeiten, den Garten zu beobachten und zu pflegen. So konnten wir mit den Gartenkindern aus unseren Tomatillos eine leckere Salsa Verde kochen, Kräutersalz herstellen, Kresse-Butterbrote geniessen und Ableger von Erdbeeren in Töpfchen pflanzen. Bald schon neigt sich das Gartenkind-Jahr zu Ende. Wir werden unseren Abschluss mit einer feinen Kürbissuppe aus dem Garten feiern.
Passend zu den Aufräumarbeiten, die jetzt im Herbst anstehen, freuen wir uns ganz besonders, einen ersten Kurs und Workshop im Dorfgarten anzubieten. Lukas Müller wird mit uns einen halben Tag lang in die Welt des Bodens und des Kompostierens eintauchen:
Lukas ist Permakultur-Designer und hat verschiedene Projekte initiiert und geleitet. Einen Einblick in sein Tun bekommt ihr auf seiner Webseite: https://www.rohbrett.com/
Wir freuen uns sehr auf diesen Praxistag!
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